Vereinsgeschichte

Die Zeit vor dem FTC

Es gab nicht nur eine Stunde „Null“ beim FTC, sondern auch eine Zeit davor. Die ersten sportlichen Anfänge gehen dabei zurück ins Jahr 1938. In jenem Jahr taten sich mehrere Sportbegeisterte zusammen, um gemeinsam das zu tun, was man heute im allgemeinen als Sport bezeichnet.

Es waren, wie nicht anders zu erwarten, sehr schwierige Zeiten. Man hatte kaum Schuhe an den Füßen, geschweige denn Fußballschuhe. Aber barfuß konnte man dieser, auch damals bereits sehr populären Sportart, bereits sehr gut frönen.

Die Mitgliederzahl bewegte sich etwa bei 30 Personen und es war eine ausgezeichnete Möglichkeit, mit einem Sportverein die Jugendlichen von der Straße zu holen und ihnen eine sinnvolle Beschäftigung zu geben.

Aber leider gab es zu der Zeit bereits große Probleme bei der Organisation eines Sportplatzes. Die Chronik von 2001 schreibt dazu: „Der damalige Bürgermeister von Hollen, Herr Rickert Rosendahl, war ein ziemlich Gläubiger und als die Begründer des TuS Hollen mit der Bitte, ihnen einen Platz zur Verfügung zu stellen, meinte er nur, sie sollen lieber in die Kirche gehen als Fußball zu spielen. Von dieser Meinung ließen sie sich aber nicht entmutigen und gingen eine Instanz weiter, zum Landkreis Leer. Und dort schenkte man ihnen Gehör und einen Sportplatz.“

Zu den damaligen Gründungsmitgliedern gehörten unter anderem: Willi Olthoff, Johann Baumfalk, Arnold Dänekas, Gerti de Vries und Diedrich de Vries.
Als sportliches Angebot boten sie Fußball und Damenhandball, allerdings nahmen sie nicht am Punktspielbetrieb teil. Auch gab es keinen festen Mitgliedsbeitrag, jeder zahlte das, was er konnte. Fahrten zu Auswärtsspielen (z. B. nach Remels, Großoldendorf usw.) wurden mit dem Fahrrad bewältigt. Von Luxus konnte man sprechen, wenn man im Bekanntenkreis jemanden mit einem Pferdefuhrwerk hatte.

Die Geschichte des TuS Hollen nahm vorerst ein jähes Ende, nachdem bekanntlich der Zweite Weltkrieg ausbrach und fast alle Männer zum Wehrdienst eingezogen wurden. Die Frauen hatten entsprechend auch keine Zeit mehr, sich ihrem Sport zu widmen und sicherlich auch keine Muße, so dass im Jahr 1942 der Verein still und leise wieder verschwand.

Im Jahre 1947 wurde der TuS Hollen mit den Sparten Fußball und Damenhandball gegründet. In der ersten Zeit nach dem Schock „Zweiter Weltkrieg”, der auch in Hollen seine Spuren hinterließ, war man froh, auf diese Art ein wenig auf andere Gedanken zu kommen. Jeder war darauf bedacht, sein eigenes, übrig gebliebenes Hab und Gut wieder zu sortieren und sein Heim wieder aufzubauen. Daraufhin besann man sich wieder auf den Grundsatz: In der Gemeinschaft geht alles besser. Das trifft auch auf die Freizeitgestaltung zu, die damals doch ziemlich spärlich ausfiel.

Der erste Sportplatz befand sich auf der Grünfläche vor der damaligen Vorschule (heute Kindergarten). Dieser Platz war natürlich zu klein für den Punktspielbetrieb, aber man ließ seine Beziehungen ein wenig spielen, und so bekam man das Problem auch in den Griff: Der Verein erhielt eine Sondergenehmigung vom Kreis.

Die schlechten Zeiten nach dem Kriege schlugen sich natürlich auch auf die Ausrüstung der einzelnen Sportler nieder. Heute ist es sicher üblich, dass ein Jugendspieler mehr als ein Paar Fußballschuhe hat. Im Jahr 1947 war man froh, wenn man überhaupt ein Paar hatte. Bezahlen konnte man damals nicht einfach mit Geld oder Kreditkarte, die so genannte „Speckwährung” zählte. Zu der Zeit waren also Landwirte in einer sehr guten Situation.  Meistens jedoch musste ein Paar Schuhe mehrmals an einem Nachmittag herhalten. Es wurde weitervererbt an einem Tag.
So schlecht es den meisten damals auch ging, sie hielten alle einfach zusammen, was sich auch in diesem Liedchen widerspiegelt:

Weiß und blau sind unsere Farben,
tragen unseren Dress mit Stolz.
SV Hollen ist unsere Losung.
Die lustigen Fuß- und Handballspieler, die sind wir.
Sind wir im Himmel, trinken wir Kümmel,
sind wir am Rhein, trinken wir Wein.
Kein Lagerbier, kein Lagerbier trinken wir.

Neben Fußball war Damenhandball die andere Sparte des TuS Hollen. Der damalige Kader sah folgendermaßen aus:

Tini Kempen geb. Albartus, Ilse Bruns geb. Behmann, Grete Renken geb. Boekhoff, Anni Bruns geb. Frerichs, Elfriede (Mädi) Folkerts geb. Gärtner, Anni Frerichs geb. Janssen, Olga Voss geb. Kickler, Henny Bruns geb. Lambertus, Dini Ahlfs geb. Mindrup, Else Folkerts geb. Peters, Gerda Eining geb. Wissmann, Juliane Voogd geb. Zwick

Eine Anekdote aus dieser Zeit:

„Zu Auswärtsspielen musste man laufen oder, wenn man Glück hatte, durfte man mit Pferd und Wagen fahren. So wollte man einmal mit dem Fuhrwerk zum Spiel nach Remels fahren. Der Einspänner war allerdings mit einem blinden Gaul bestückt und der Kutscher wusste auch nicht recht, wie man damit umgeht. Es kam, was kommen musste: Das Pferd bog etwas zu früh nach Remels ab und krachte, mit der Nase voran, in eine Scheibe in Gärtner’s Gastwirtschaft. Das Ergebnis dieses etwas anderen Unfalls: blutige Nase und Scheibenbruch.“

Leider bestand der TuS Hollen nicht sehr lange. Aufgrund der Währungsreform konnte bereits im Jahr 1948 der Verein seinen, für damalige Verhältnisse sehr hohen, finanziellen Forderungen nicht mehr nachkommen und musste seinen Betrieb einstellen.
Bereits im Jahr 1949 wurde wieder ein Sportverein in Hollen gegründet. Diesmal nannte man ihn den SV Hollen, der aber nur aus der Sparte Fußball bestand. Unmittelbar nach der Anmeldung begann man mit dem Punktspielbetrieb.
Aber auch das Glück dieses Vereins währte nicht allzulange und er verschwand 1950 wieder von der Bildfläche.

 

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Die Gründung im Jahr 1951

Die Entstehung des TTC Hollen im Jahre 1951 ist schnell erzählt: In jenem Jahr – der Zweite Weltkrieg war gerade erst halbwegs vergessen – taten sich einige sportbegeisterte junge Menschen zusammen und gründeten den Tischtennisclub Hollen. Über die Verwaltungsordnung war bald entschieden. Frau Marianne Stampehl wurde zur Ersten Vorsitzenden gewählt. Als wesentlich schwieriger gestaltete sich jedoch, so etwas Ähnliches wie einen Spielbetrieb aufzunehmen. Die finanziellen Mittel waren in dieser Zeit sehr spärlich, so dass man schließlich an einer selbst gebastelten Platte anfing. Als Trainingsort diente der Saal des heutigen Gasthofs „Zur Post“. Bereits im Jahr 1952 freute man sich über die Anschaffung eines zweiten Tisches, sodass jeder Einzelne seine Trainingszeit deutlich verlängern konnte. Auch nahmen erstmals eine Damen- und eine Herrenmannschaft am Punktspielbetrieb teil.

Folgende Spieler gehörten damals dazu:
Damenmannschaft: Marianne Stampehl, Elfriede Gärtner, Ilse Behmann und Sigrid Prelle.
Herrenmannschaft: Günther Schaffarzyk, Wolfgang Wasgindt, Hermann Behmann und Hinrich Kimme

In den darauf folgenden Jahren gesellten sich immer mehr Spieler dazu, darunter auch sehr viele aus den umliegenden Ortschaften. Entsprechend konnten bald eigene Turniere und Meisterschaften ausgerichtet werden, und zum Stolz aller wuchs die Urkunden- und Pokalsammlung unaufhörlich. Zu einem der größten Erfolge gehörte damals der Aufstieg der Damenmannschaft in die Bezirksklasse. Zu den Tischtennisspielern gesellten sich nach und nach auch Anhänger anderer Sportarten und schließlich wurde aus dem reinen Tischtennisclub im Jahre 1961 dann der Fußball- und Tischtennisclub Hollen.

Traf man sonntags junge Sportler, die zu ihren Vereinen in Remels, Filsum, Detern und Augustfehn radelten, dann stammten sie aus Hollen und Umgebung. Hörte man abends wuchtige Schläge vom alten Schulhof her dröhnen, dann trainierten dort Faustballspieler. So war es in den Jahren 1955-1960. Im Gärtner’schen Saal (Zur Post) mühten sich seit 1951 die Tischtennisspieler um den weißen Zelluloidball.
Im Hollener Bereich haben junge, bewegungsfreudige Menschen immer wieder nach Möglichkeiten zu sportlichem Tun gesucht. Diese Liebe zum Sport bei unserer Jugend ist ausschlaggebend gewesen für die Gründung des FTC Hollen.

Am 20. April 1961 wurden die Diskussionen aus den Jahren 1959/60 um das Thema „Sportverein” zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht. Im Gasthof „Zur Post” trafen sich etwa 30 Personen, die mit dem festen Vorsatz gekommen waren, einen Verein zu gründen. Als Gäste waren die Herren Aits, Flügge und Schüdde vom Kreissportbund Leer erschienen, um die Versammlung in sportlichen, finanziellen und verfahrenstechnischen Fragen zu beraten. Fast alle Anwesenden (28) trugen sich in ein Mitgliederverzeichnis ein.

Für den 6. Mai 1961 wurde zu einer Mitgliederversammlung geladen, bei der entschieden werden sollte, unter welchem Namen sich der neu gegründete Verein der Öffentlichkeit präsentieren sollte. Nach langer Diskussion einigte man sich dann auf den bis heute gebräuchlichen Namen Fußball- und Tischtennisclub Hollen, oder kurz FTC Hollen.

Mit der Vereinsführung wurden mit Wirkung des Gründungstages betraut: 1. Vorsitzender Georg Seemann, 2. Vorsitzender Richard Willhaus, Kassenwart: Renke Folkerts, Schriftführer Reinhard Rull, Sportwart Wilhelm Olthoff, Jugendwart Georg Grüssing, Frauen- und Tischtenniswart Elfriede Gärtner.

Bis zum Beginn der Spielsaison im August 1961 mussten viele Probleme gelöst werden: Verhandlungen mit der Gemeinde Hollen um Freigabe des Schul- und Sportplatzes, Fertigstellung des Spielfeldes durch Tiefpflügen und Planieren, Aufstellen eines Kosten- und Finanzierungsplanes, Verhandlungen mit der Energieversorgung und dem Fernmeldeamt wegen Verlegen von Leitungen, Abfassen einer Vereinssatzung, Bau der Fußballtore und der Ballfanggitter usw.
Dann wurde der Sportplatz mit den geringen Abmessungen von 78 x 55 Meter nur bedingt freigegeben für den Punktspielbetrieb. Erfreulich und aufmunternd war es zu sehen, mit welcher Energie sich die kleine Schar beim freiwilligen Arbeitsdienst mühte, den alten Schulplatz in ein ordentliches Spielgelände zu verwandeln. Bis zum August war die Mitgliederzahl auf etwa 60 gestiegen. Der Fußballobmann war in der Lage, zwei Herren-, eine Jugend- und eine Schülermannschaft aufzustellen.

 
 

Der Auftakt zu großen Fortschritten im jungen FTC

Am 5. Juli 1961 griff der FTC erstmals in das Fußballgeschehen ein. In Godensholt war der SV Gotano der Gegner. Dieses erste Treffen endete mit einem 6:2-Sieg der Hollener, die folgende Spieler einsetzten: J. Fecht, D. Strohschen, G. Schaffarzyk, E. Vaartmann, E. Ottjes, H. Westerbuhr, R. Rull, M. Kaling, D. und S. Bokelmann, H. Claus, W. Willhaus und H. Behmann. Ihm gelang auf Anhieb mit drei Toren ein Hattrick. Ein guter Einstand für den FTC.

Die ersten Punktspiele im August zeigten, dass es gelungen war, in Freundschaftsbegegnungen die Mannschaften zu formen.
Sieg auf Sieg wurde in überzeugender Manier errungen. Der Platz in Hollen wurde zu einem gefürchteten Gelände bei den Gegnern. Die 1. Mannschaft übernahm bald die Tabellenführung. Zur Meisterschaft reichten jedoch Stehvermögen und Nervenkraft nicht aus. Warsingsfehn II gab uns mit einem Punkt Vorsprung das Nachsehen. Ein zweiter Platz ist zwar ein großartiger Erfolg, aber Aufstiegshoffnungen begraben zu müssen, ist bitter für eine Elf. Vizemeisterschaften sollten uns auf dem weiteren Weg begleiten.

Um für den FTC „den Weg nach oben” in der Spielserie 1962/63 zu sichern, musste die Mannschaft auf einigen Positionen verstärkt werden. Es gelang, mehrere gute Spieler für den FTC zu gewinnen.

Bei der Siegesserie wollten die anderen Mannschaften des Vereins nicht zurückstehen. Die 2. Herren-Mannschaft und die Junioren belegten beachtliche Tabellenplätze. Die A-Jugend erspielte sich die Staffelmeisterschaft und damit den Aufstieg in die Kreisjugend-Spitzenklasse.
In der neu aufgebauten Staffel Uplengen für Schüler und Knaben, deren Leitung der Vorsitzende des FTC Hollen übernommen hatte, erkämpften sich unsere Kleinsten ebenfalls die Meisterschaft. Eine stolze Bilanz für den jungen Verein.

Als „Kanonier vom Dienst” zeichnete sich der Mittelstürmer Hermann Claus aus. Mit dem wohl selten erreichten Rekordergebnis von 80 (!) Treffern in einem Jahr krönte er sich zum Torschützenkönig der 1. Mannschaft, die insgesamt 215 Mal den Ball in die Maschen setzte.

Die Jahreshauptversammlung im Frühjahr 1963 nahm den Vorschlag der Vereinsführung, mit einer Gymnastikabteilung ein Angebot für die Damen zu schaffen, einstimmig an. Sie genehmigte auch die erforderlichen Mittel für den Aufbau einer Boßelgruppe. Der Versuch, diesen alten friesischen Sport auch in unserem Bereich heimisch zu machen, brachte ein unerwartetes Ergebnis. Zweimal in der Woche schleuderten viele Boßelfreunde auf der Betonstraße Hollen -Jübberde die Pockholzkugeln. Als immer mehr Boßeler aus Klein-Remels und Jübberde sich einfanden, entschloss man sich, im Wechsel auf den Übungsstrecken in Hollen und Klein-Remels zu trainieren.
In den folgenden Jahren zählten die Boßelfeste neben den Fußballpokalturnieren zu den Höhepunkten im Vereinsleben.

Mit der Ausweitung des Boßelsports (mehrere Mannschaften, Jugendboßeln, Punktkämpfe) erwies sich die bisherige Organisationsform als ungünstig. Vorstand und Boßler einigten sich nach sorgfältiger Prüfung aller Möglichkeiten im Herbst 1965 auf eine Trennung.
In Klein-Remels wurde der Boßelverein „He löppt noch” gegründet. Der FTC Hollen ist froh darüber, der alten friesischen Sportart in unserem Raum den Weg geebnet zu haben.

Die Damen nahmen das Gymnastik-Angebot des FTC sofort an. Unter der Leitung von Fräulein Witte (später Frau Rambowski) tummelten sie sich bei Gymnastik und Spiel auf dem Sportplatz oder im Gärtner’schen Saale. Besonders diese Sparte bemühte sich um Geselligkeit (Geburtstagsfeiern, Ausflüge zum Schwimmen, Kameradschaftsabende mit Kegeln und Tanz). Nach der Versetzung von Frau Rambowski übernahm Fräulein Frauke Lüken die Damenriege, die zeitweiIig nur noch von wenigen Unentwegten vor der Auflösung bewahrt wurde. Die Frauenwartin Frau L. Grüßing hat sich um den Fortbestand der Gruppe sehr bemüht.
Erst nach Fertigstellung der Turnhalle wuchs die Abteilung von Monat zu Monat.

Im Sommer 1963 ging endlich der Wunsch der Fußballspieler nach einem Trainer in Erfüllung. Der Sportkamerad Alfred Nowak,  bei den Hollener Tischtennisspielern bestens bekannt, erklärte sich bereit, das Amt zu übernehmen.
Durch sein persönliches Engagement und ausgleichendes Wesen, mit Einfühlungsvermögen und Sachverstand hat er sich bald Sympathie und Anerkennung bei Spielern und Zuschauern erworben. Der sportliche Aufstieg des FTC ist eng mit dem Namen dieses Mannes verknüpft, der trotz mancher Rückschläge im Laufe der Jahre und böser Anfeindungen nicht resignierte. Mit großer Befriedigung vernahmen die Mitglieder bei der Jahreshauptversammlung im Februar 1964 den Kassenbericht. Es war gelungen, den Schuldenberg von der Vereinsgründung abzutragen und einen Betrag für Notfälle festzulegen.
Die guten Leistungen der Fußballer hatten in den drei Jahren viele zahlende Zuschauer zum Hollener Sportplatz gelockt. Platzeinnahmen, Spenden und Zuschüsse ließen den Verein finanziell gesunden.
Die lastenden Geldsorgen waren abgelegt. Neue Probleme stellten sich durch aufwändige Projekte, vor allem durch die Planung einer Flutlichtanlage. Der Spielbetrieb wickelte sich auf unserem Sportplatz unter den primitivsten Verhältnissen ab: keine Umkleidekabinen, Waschen an der alten Schulpumpe, eine ehemalige Toilette als Abstellraum.
Umso erstaunlicher war es, dass kaum Klagen laut wurden. Die äußeren Verhältnisse belasteten die Spieler wenig, sie wollten nur spielen und siegen.

Die Diskussionen um den Bau eines Clubraumes mit Duschanlage erledigten sich mit der Projektierung der Mittelpunktschule Hollen. Zu dem geplanten Schulbau gehörte auch eine Turnhalle mit Umkleide- und Duschräumen.
Durch Vermittlung konnte der Verein sechs Flutlichtstrahler vom SV Werder Bremen sehr preiswert erwerben. Provisorisch wurden zwei Masten mit je einem Strahler am alten Platz aufgestellt, um auch in der dunklen Jahreszeit das Training zu ermöglichen.

In Verbindung mit der Schule wurde der Versuch gewagt, eine Leichtathletiksparte aufzubauen. Eine kleine Gruppe übte auf langer Strecke für die Waldlaufveranstaltungen. In den Jahren 1965-69 halfen auch die Leichtathletikmädchen und -jungen durch ihre aufsehenerregenden Erfolge mit, den FTC bekannt werden zu lassen und seinen guten Ruf zu festigen.

Große Ratlosigkeit gab es im Verein, als die Regierung Aurich das von der Samtgemeinde Hollen für ein neues Sportgelände angekaufte Grundstück als Standort für die Schule forderte. Die düsteren Wolken verzogen sich jedoch bald, denn der Schulträger konnte die angrenzende, wesentlich größere Ackerfläche erwerben.

13 Monate zogen ins Land, bis endlich am 31. 7. 1966 das Eröffnungsspiel angepfiffen wurde. Der FTC hatte sich als Gegner die Mannschaft von Tura 07 Westrhauderfehn eingeladen.
Es standen nur die Tore und die Markierungsfahnen auf dem Platz. Später wurde die Einrichtung vervollständigt mit einem Begrenzungsgeländer, Flutlichtmasten mit vier Strahlern und einem Fahnenmast.
Am 12. 7. 1967 wurde der erste Spatenstich für den 2. Bauabschnitt der Schule mit Turnhalle und Lehrschwimmbecken getan. Nach nur 51 Tagen Bauzeit wurde der Bau am 25. 9. 1967 gerichtet. Es dauerte noch bis zum Januar des nächsten Jahres, bis die Turnhalle in der Größe von 28×14 Meter sich mit Leben füllte. Pünktlich zur Badesaison 1968 konnte auch das Schwimmbecken fertig gestellt werden.

Mit dem Turnhallenbau wuchs auch wieder die Tischtennisabteilung. Der Spielbetrieb hatte jahrelang fast völlig geruht. Es wurden schon Stimmen laut, die forderten, das „T“ aus dem Vereinsnamen zu streichen.
Nach der Gründung des FTC litt der Tischtennissport sehr unter dem Fußballfieber. Der Reiz des Neuen war zu groß, der Fußball zog die Herren von der grünen Platte fort auf den Rasen. Die Herrenmannschaft löste sich auf. Lediglich die Damen spielten bis 1964 mit beachtlichen Erfolgen in der Bezirksliga.Als dann der Motor dieser Sparte, Fräulein Elfriede Gärtner (jetzt Frau Folkerts), aus persönlichen Gründen sich zurückziehen musste, verebbte die Beteiligung am Tischtennissport völlig.
Alljährlich bei der Generalversammlung bemühte sich der Vorstand, der Abteilung neues Leben einzuhauchen. Es blieb bei einigen zaghaften Aufbauversuchen.

Erst im Herbst 1967 mit dem Bau der Turnhalle und der Rückkehr von Frau Folkerts in das Tischtennisgeschehen erlangte die Sparte wieder die nötige Attraktivität. Eine Damen-Mannschaft beteiligte sich wieder an Punktspielen. Lothar Dillhöfer gewann die Kreismeisterschaft bei der Jugend. Nach dem Umzug vom Saal zur Turnhalle im Frühjahr 1968 verstärkte sich der Zustrom an Interessenten. Frau Folkerts war froh, dass für die Übungsabende (Montag und Freitag) sieben Tischtennisplatten zur Verfügung standen und man die ganze Halle ausnutzen konnte. Fräulein Thiele aus Remels, Lehrerin an der Hollener Schule, schulte die Kleinen. Später wurde diese Arbeit von der Jugendwartin Fräulein Hermine de Vries fortgesetzt.

Im Jahre 1976, also dem Jahr, als der FTC sein 25-jähriges Jubiläum feiern konnte, war der Verein ein fester Bestandteil im dörflichen Leben von Hollen geworden. Die FTC-Familie war von bescheidenen 28 anlässlich der Gründung auf über stattliche 400 Personen gewachsen.
9 spielende Fußballmannschaften, über 100 Aktive in den Gymnastikgruppen, über 50 Aktive in der Tischtennisabteilung und über 50 Kinder beim Krabbelturnen.

Um seine Mitglieder umfassend über alle sportlichen Ereignisse zu informieren, wird der Kurier von Ude Siefkes ins Leben gerufen. Aus persönlichen Gründen konnte er längere Zeit nicht mehr durch ihn erstellt werden. Im Jahre 1982 wird er wieder erweckt durch Georg Seemann und Reinhard Aue, die auch die Redaktion leiten.

Die Tischtennissparte leidet unter Personalmangel, so dass die Herren- und Damenmannschaft sich auflösen. Die Erste Herren muss sich zum Ende der Saison 1981/82 aus der Bezirksklasse verabschieden. Trainer Heino Müller gibt auf, für ihn kommt Hans-Dieter Perlbach. Zum Ende der darauf folgenden Saison wirft auch er das Handtuch, Herbert Betten löst ihn ab. In einer Fairness-Tabelle des Landkreises belegt der FTC Hollen im März 1983 einen bedenklich schlechten 16. Platz, im Herbst sind sie aber bereits wieder weiter oben auf dem 10. Platz zu finden. Eine III. Herren-Mannschaft formiert sich und nimmt am 3. 6. 1983 das Training auf, geleitet durch Eilert Kaling und Johnny Eyhusen.
Jahreshauptversammlung am 16. 3. 1984: „Bedauert wurde das Verschwinden der Tischtennisabteilung. Der Vorstand will seine Bemühungen um einen Neuaufbau der Sparte fortsetzen.”
Aufgrund mangelnder Anzeigen stellt der Kurier im Juli 1984 sein Erscheinen ein. Im Oktober ist er aber wieder auf dem Markt. Die III. Herren-Mannschaft wird Herbstmeister 1984. Im Sommer 1986 löst sich die Mannschaft wieder auf.

Alfred Nowak wagt einen Neuanfang mit der Tischtennissparte. Der Übungsbetrieb beginnt wieder im Mai 1985. Über 20 Kinder nehmen teil, jedoch kein einziger Erwachsener. Im Herbst 1986 belegen die Schülerinnen einen Mittelplatz in der Tabelle. Die Schüler landen sogar auf Platz 2. Es wird jeden Montag auf 7 Platten trainiert.

Zum 31. 1. 1987 begrüßt der Verein sein 500stes Mitglied. Es ist Hanni Olthoff aus Hollen.

Im Herbst 1987 gibt Alfred Nowak sein Amt und damit die Sparte Tischtennis auf.

Im Herbst 1988 findet zum ersten Mal ein Turnen für Kleinkinder im Alter von 2 bis 5 Jahren statt. Die Leitung übernimmt Theda Voß.

Die 1. Herren steigt 1990 in die Kreisliga ab.

Die Ausrichtung der Rot-Weißen Nacht 1991 ist gefährdet. Der Grund ist der Golfkrieg.

Im September 1992 wird die neue Flutlichtanlage eingeweiht.

Im April 1993 erscheint der vorerst letzte Kurier.

Im Herbst 1995 erscheint er wieder. Ebenfalls in diesem Zeitraum wird durch den 1. Vorsitzenden Hans Schilling wieder versucht, das „T” in unserem Vereinsnamen zum Leben zu erwecken. Der Trainer des Zweitligisten aus Leer, Yu Xiang Li, soll das Training übernehmen. Leider hilft auch dieses Zugpferd nicht und die Tischtennisabteilung bleibt weiterhin „geschlossen”.